An den Schulen in Sachsen-Anhalt wird nicht mehr nur gelernt, sondern zunehmend gehetzt. Was früher als unvorstellbar galt, ist heute bittere Realität. Hitlergrüße auf dem Pausenhof, „Heil Hitler“-Rufe auf dem Flur und Hakenkreuze auf Schulmobiliar gehören zum Alltag. Allein im Jahr 2024 wurden 185 rechtsmotivierte Straftaten an Schulen registriert. Im Jahr zuvor waren es 74. Die Zahl hat sich damit innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt.
Susan Sziborra-Seidlitz, bildungspolitische Sprecherin, warnt: „Die Schule wird zum Resonanzraum für rechtsextreme Radikalisierung. Und das mitten im Herzen unserer Demokratie.“ Die Ursachen seien vielfältig. Kinder und Jugendliche konsumieren rechte Inhalte auf Social-Media, Eltern geben problematische Weltbilder weiter und rechtsextreme Parteien versuchen gezielt, Einfluss auf junge Menschen zu nehmen. Die Schule bleibt von all dem nicht unberührt.
Mit einem Antrag im Landtag will die grüne Fraktion gegensteuern. Lehrerinnen und Lehrer sollen in ihrem Auftrag gestärkt werden, demokratische Werte zu vermitteln und Angriffe auf die Menschenwürde klar zurückzuweisen. Susan Sziborra-Seidlitz erklärt: „Wer gegen Hass und Hetze auftritt, handelt nicht unneutral, sondern im Sinne unserer Verfassung. Lehrkräfte und Schulleitungen brauchen Rückhalt, keine Einschüchterung.“
Zentrale Bestandteile des Antrags sind ein Erlass des Bildungsministeriums, der die Handlungssicherheit von Schulpersonal erhöht, eine spezifische Handreichung zum Umgang mit rechtsextremen Vorfällen, ein umfassendes Fortbildungsangebot und eine zentrale Meldestelle für Bedrohungen oder Übergriffe. Ergänzt werden soll dies durch eine anwaltliche Vertrauensperson, an die sich Betroffene wenden können, sowie durch kostenfreie Beratungsangebote für Schulen.
„Was wir erleben, ist kein Randphänomen. Es ist ein Angriff auf unsere offene Gesellschaft“, sagt Sziborra-Seidlitz. „Wer Demokratie angreift, muss mit Widerstand rechnen. Wir stehen an der Seite aller, die Haltung zeigen und unsere freiheitliche Ordnung verteidigen.“
Wir machen deutlich: Schulen müssen Orte des Respekts und der Vielfalt sein. Wer sich dort für Demokratie, Menschenwürde und ein friedliches Miteinander einsetzt, verdient Schutz, Unterstützung und eine klare politische Antwort.

18.12.2025
Wo gelernt wird, darf nicht gehetzt werden
Schulen müssen Orte des Respekts und der Vielfalt sein. Wer sich dort für Demokratie, Menschenwürde und ein friedliches Miteinander einsetzt, verdient Schutz, Unterstützung und eine klare politische Antwort.Yves Rackwitz
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