13.11.2025

Wärmewende sozial machen!

Wir fordern eine grundlegende Neuausrichtung der Energiepolitik im Gebäudebereich. 

Wir fordern eine grundlegende Neuausrichtung der Energiepolitik im Gebäudebereich. Hintergrund sind drastisch gestiegene Heizkosten, die sich für viele Menschen in Sachsen-Anhalt längst zur zweiten Miete entwickelt haben.

Fraktionsvorsitzende Cornelia Lüddemann schildert die soziale Realität klar: „Wenn Menschen ihre Wohnung nicht mehr warmhalten können, weil sie sich die Nebenkosten nicht leisten können, ist das nicht einfach nur bedauerlich. Es ist eine soziale Krise.“

Lüddemann warnt in ihrer Landtagsrede eindringlich vor den Folgen steigender Heizkosten für Menschen mit niedrigen Einkommen und fordert entschlossenes politisches Handeln.

„Heizen darf kein Luxus sein“, erklärt Lüddemann. „Wenn Menschen in Sachsen-Anhalt im Winter ihre Heizungen drosseln müssen, weil das Geld nicht reicht, dann reden wir nicht mehr über Komfort, sondern über Gesundheit, Würde und Teilhabe.“

In Sachsen-Anhalt heizt laut aktuellen Erhebungen jeder sechzehnte Haushalt nicht ausreichend. Lüddemann erinnert daran, dass gerade in Ostdeutschland die Heizkosten im Schnitt höher sind, bei gleichzeitig niedrigerem Einkommen. „Das ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit. Energiearmut ist längst kein Randthema mehr. Sie ist mitten in unserer Gesellschaft angekommen.“

Die Grünen schlagen deshalb vor, Sanierungen künftig gezielt einkommensabhängig zu fördern und die Antragsverfahren zu vereinfachen. Haushalte ohne Rücklagen sollen durch Landesbürgschaften besseren Zugang zu Finanzierungen erhalten. Ergänzend sollen Leasingmodelle für Heiztechnik ausgebaut werden, um moderne Lösungen auch ohne hohe Anfangskosten zugänglich zu machen.

Lüddemann macht deutlich, dass auch Vermieter*innen mehr Verantwortung übernehmen müssen. Wenn energetische Mindeststandards nicht eingehalten werden, tragen die Mieter*innen die Last. „Wer Wohnraum vermietet, darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen“, betont sie.

Für Lüddemann steht fest: „Die Wärmewende ist keine Gefahr für das Soziale, sie ist die Antwort auf wachsende Ungleichheit. Es geht um faire Chancen auf ein warmes Zuhause – für alle, nicht nur für Eigentümer*innen mit Rücklagen.“

Yves Rackwitz

Presse und Kommunikation