12.10.2022

Urlaubsticket lässt die Mobilitätswende auf der Strecke

Die Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen kritisiert den Vorschlag von Infrastrukturministerin Lydia Hüskens für die Nachfolge des 9-Euro-Tickets. 

Wie die Süddeutsche Zeitung heute berichtet, schlägt Hüskens statt eines monatlichen Tickets für 49 Euro, ein 69-Euro-Ticket vor, das lediglich 15 Tage im Jahr genutzt werden kann und damit dem Interrail-Angebot ähnelt. „Der Vorschlag ist ein reines Urlaubsticket. Das ist die falsche Lösung für die Nachfolge des 9-Euro-Tickets. In Zeiten der Energiepreiskrise rückt Urlaubsplanung für viele Menschen in den Hintergrund. Die entscheidende Frage für sie ist, wie sie zur Arbeit kommen. Die Nachfolgelösung muss auf der Mobilitätswende mit Fokus auf Pendlerinnen und Pendler liegen“, erklärt Cornelia Lüddemann, Vorsitzende der grünen Landtagsfraktion.

„Es braucht ein Nachfolgeticket, das allen hilft: den Menschen und den Verkehrsunternehmen. Es muss so laufen: Das Ticket wird einmal gebucht und dann kann man in alle Busse und Bahnen einsteigen, ohne sich weitere Gedanken machen zu müssen. Das Ticket soll 365 Tage im Jahr nutzbar sein und höchstens 49 Euro kosten. Der Nahverkehr kann nur gestärkt werden, wenn die Pendlerinnen und Pendler in den Fokus rücken. Es müssen Anreize geschaffen werden, das Auto dauerhaft stehen zu lassen. So werden die Straßen vom Verkehr entlastet, der Parkdruck reduziert sowie der Lärm und vor allem der CO2-Ausstoss gemindert. So gelingt die Mobilitätswende.“

Mathilde Lemesle

Referentin für Pressearbeit und politische Kommunikation