Der naturschutzpolitische Sprecher Wolfgang Aldag mahnte in einer engagierten Rede eindringlich zum Handeln.
„Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Über 1.500 Tier- und Pflanzenarten sind bei uns akut vom Aussterben bedroht. Das Artensterben ist kein abstraktes Umweltproblem – es bedroht unsere Ernährungssicherheit, unsere Gesundheit und unsere wirtschaftlichen Grundlagen“, betonte Aldag.
Die von der Koalition vorgelegte Beschlussempfehlung kritisierte Aldag als unzureichend: „Statt selbst Strategien zu entwickeln, wird auf die EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur verwiesen – obwohl diese längst geltendes Recht ist. Die Landesregierung darf sich nicht hinter Brüssel verstecken.“
Kern des grünen Antrags ist die sofortige und umfassende Überarbeitung der veralteten Landesstrategie zur biologischen Vielfalt. Diese stammt aus dem Jahr 2010. Aldag forderte:
„Nach 15 Jahren braucht Sachsen-Anhalt eine aktuelle Strategie, die den Herausforderungen des Artensterbens und des Klimawandels gerecht wird – wissenschaftlich fundiert, mit messbaren Indikatoren und klaren Zuständigkeiten.“
Zudem schlägt die Fraktion die Erarbeitung eines spezifischen Wildbienenprogramms vor. „Wildbienen sind für viele Pflanzen unersetzlich. Ihr Schutz muss fester Bestandteil der Biodiversitätsstrategie werden“, so Aldag. Das Artensterben sei kein Naturgesetz – es sei die Folge politischer Versäumnisse. „Wir haben die Mittel und das Wissen, aber was fehlt, ist der politische Wille, konsequent zu handeln.“
Mit Blick auf die Verantwortung des Landes erklärte Aldag: „Natürlich ist der Bund gefordert. Aber das entbindet uns nicht davon, unsere Hausaufgaben zu machen. Wer heute nur prüft und morgen nur wartet, verliert wertvolle Zeit.“
Wir setzen mit unserem Antrag ein klares Zeichen: Für eine ambitionierte, ressortübergreifende Naturschutzpolitik, die nicht nur verwaltet, sondern gestaltet. „Unser Ziel ist es, artenreiche Lebensräume zu bewahren und wiederherzustellen – in Wäldern, auf Wiesen, an Flüssen, in Dörfern und Städten. Dafür braucht es klare Strategien, verlässliche Strukturen und das Zusammenwirken aller politischen Ebenen“, schloss Aldag.