„Noch immer adressiert eine Vielzahl der durchgeführten Polizeikontrollen ausschließlich die Radfahrenden selbst. Es fehlt der Fokus auf motorisierte Verkehrsteilnehmer und -teilnehmerinnen, die Radfahrende gefährden. Das Parken auf Geh- und Radwegen, im Kreuzungsbereich oder das riskante Überholen von Radfahrenden ohne ausreichenden Abstand sind Alltag in den Städten. Radfahrende sind alltäglich motorisierter Gewalt ausgesetzt. Deshalb braucht es Fahrradstaffeln in der Polizei“, sagt Sebastian Striegel, innenpolitischer Sprecher der grünen Landtagsfraktion.
„Diese ermöglicht der Polizei, die Menschen auf Augenhöhe zu begegnen, und erleichtert die Kontaktaufnahme. Das Ansehen und die Akzeptanz der Polizei können so in der Bevölkerung weiter gesteigert werden. Eine Fahrradstaffel ist auch aus Verkehrssicherheitsgesichtspunkten wünschenswert. Sie stellt eine wichtige Weiche, um der Vision Zero, also keine Verkehrstoten, näher zu kommen“, so Striegel.
„Bei einem Modellversuch beginnend in Halle oder Magdeburg, müssen auch die Erfahrungen der Vergangenheit berücksichtigt werden. Das Scheitern der 2002 auf den Weg gebrachten Fahrradstaffel mahnt. Es fehlte damals sowohl an ausreichend Personal als auch an geeigneter Ausstattung. Glücklicherweise hat sich in den vergangenen Jahren die Personalsituation verbessert. Bei der Detailkonzeption wollen wir die Erfahrungen der ehemaligen Angehörigen der Fahrradstaffel berücksichtigen.“