„Es gibt derzeit keinen verlässlichen Überblick über die aktuelle Corona-Lage. Zum wiederholten Male zeigt sich, wie katastrophal und unzuverlässig die Datenerfassung und Datenübermittlung läuft. Gerade mit der rasanten Ausbreitung von Omikron brauchen wir eine verlässliche und schnelle Erfassung. Es ist unverständlich, weshalb nicht alle Möglichkeiten genutzt werden, um dies zu ermöglichen“, bedauert Wolfgang Aldag, umweltpolitischer Sprecher der grünen Landtagsfraktion.
Dank Abwassermonitoring können entstehende Hotspots frühzeitig erkannt werden. „Das im März 2021 begonnene Pilotprojekt dazu, hat gezeigt, dass die vom Landesamt für Umweltschutz gezogenen Proben aus Klärwerksabwasser verlässlich das Infektionsgeschehen abbilden. Dass dieses Verfahren gerade nicht einsatzbereit ist und somit keine weiteren Proben entnommen werden, ist für mich unerklärlich“, so Aldag weiter.
„Im Rahmen der Diskussionen zum Nachtragshaushalt sowie zum Corona-Sondervermögen hatten wir nachgefragt, ob die verhältnismäßig geringe Summe von 185.000 € und das eingesetzte Personal zur Fortführung des Projektes ausreichen würde. Dies wurde vom zuständigen Ministerium bejaht“, erklärt Aldag und fügt hinzu: „Doch kaum vier Wochen später werden fehlendes Personal und das Fehlen eines Spezialgerätes als Gründe genannt, weshalb keine nutzbaren Ergebnisse zur Ermittlung des Omikronanteils herangezogen werden können.“
„Angesichts der immensen Summen, die mit dem Corona-Sondervermögen freigegeben wurden, kann es nicht sein, dass gerade an den zur Bekämpfung der Pandemie wichtigen Dingen gespart wird. Wir fordern die Landesregierung auf, hier nachzusteuern und umgehend Mittel einzusetzen, um Spezialgeräte anzuschaffen und das notwendige Personal einzustellen.“