„Das PISA-Debakel muss ernst genommen werden. Die CDU wehrt sich konstant und seit Jahrzehnten dagegen, Veränderungen im Bildungssystem vorzunehmen. Wenn das heutige Diskussionsangebot ernst gemeint ist, müssen wir offen und ernsthaft auch Strukturen diskutieren und entsprechend handeln. Das Land muss endlich Konsequenzen ziehen und das Bildungssystem grundlegend reformieren“, fordert Susan Sziborra-Seidlitz, Sprecherin für Bildung der grünen Landtagsfraktion.
„Aus den Ergebnissen kann man zwei zentrale Aspekte ableiten, die besonders kritikwürdig am deutschen Schulsystem sind: Die fehlende soziale Bildungsgerechtigkeit und die schlechte Integration von Schüler*innen mit Migrationshintergrund. PISA-Gewinner wie Estland machen es uns vor: Durch längeres gemeinsames Lernen gibt es mehr Bildungsgerechtigkeit. Statt bisher vier Jahre, müssen die Kinder in der Grundschule mindestens sechs Jahre zusammen lernen. Die frühe Aufteilung muss beendet werden. Dieses System ist nicht aus dem Willen zur bestmöglichen Förderung für Kinder geboren, sondern aus dem Glauben, nur so Exzellenz und Elite sichern zu können. Das ist krachend gescheitert“, so Sziborra-Seidlitz.
„Bei der Integration von Schüler*innen mit Migrationshintergrund ist der Schlüssel die Sprachförderung. Bisher ist sie nicht optimal. Sie muss früher als jetzt angesetzt und individuell besser aufgestellt werden. Es ist ein fatales Zeichen, dass die Finanzierung von Sprach- und Kulturmittler*innen nun unsicher ist. Es wäre notwendig gewesen, diese Arbeit finanziell aufzustocken und das Projekt auszuweiten.“