Modernisierungspaket für die Pflegeausbildung

Der Landtag von Sachsen-Anhalt berät heute unseren Antrag zur Stärkung und Modernisierung der Pflegeausbildung. Ziel ist es, den Fachkräftemangel in der Pflege wirksam und nachhaltig zu bekämpfen.

Susan Sziborra-Seidlitz, gesundheitspolitische Sprecherin, betont die Dringlichkeit: „Sachsen-Anhalt steckt mitten im Pflegenotstand – nicht morgen, sondern heute. Wer den Mangel an Pflegekräften ernsthaft beheben will, muss bei der Ausbildung ansetzen. Gute Pflege beginnt mit einer guten Ausbildung.“

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 2023 standen rund 278 arbeitslosen Pflegefachkräften mehr als 500 offene Stellen gegenüber. Die Zahl der Pflegebedürftigen hat sich binnen zehn Jahren verdreifacht, jede zehnte Fachkraft ist über 60 Jahre alt. Zwar wächst die Zahl der Auszubildenden, doch der Bedarf wächst schneller.

Unser Antrag zielt auf eine praxisnahe und zukunftsfeste Pflegeausbildung. Dazu gehört ein flexiblerer Einstieg in die Ausbildung, die Einbindung zusätzlicher Lernorte wie Rehabilitationskliniken und Hospize sowie die faire Finanzierung, die Pflegebedürftige nicht zusätzlich belastet. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Ausbau der Teilzeitausbildung, um auch Menschen mit familiären Verpflichtungen den Zugang zu ermöglichen.

„Pflege ist vielfältig, fordernd und verdient Respekt – auch in der Ausbildung“, so Sziborra-Seidlitz weiter. „Deshalb setzen wir auf bundesweit einheitliche Curricula, klare Strukturen und Entlastung der Auszubildenden. Schulsozialarbeit an Pflegeschulen kann dabei helfen, Abbrüche zu vermeiden.“

Um die kontinuierliche Weiterentwicklung der Pflegeausbildung zu sichern, soll ein landesweiter Runder Tisch etabliert werden, der Auszubildende, Schulen, Träger und Praxispartner dauerhaft zusammenbringt.

Wir stehen für eine Politik, die Sicherheit im Wandel gibt – auch im Pflegesektor. Der heutige Antrag ist ein konkreter Schritt hin zu einer verlässlichen, gerechten und zukunftsfähigen Pflege in Sachsen-Anhalt.