„Wir freuen uns, dass einige positive Signale gesetzt wurden. Allerdings kommen alle Maßnahmen nur sehr verzögert, dabei liegen die Lösungen schon lange auf dem Tisch. Wir bedauern es, dass die Koalition, insbesondere die CDU, diese bisher so lange verhindert haben. Es ist bezeichnend, dass erst Ministerpräsident Haseloff eingreifen musste, bevor Einigungen erzielt werden konnten. Das lässt an der Stabilität der Koalition und an der Durchsetzungskraft der Bildungsministerin Feußner in der Landesregierung und innerhalb ihrer Fraktion stark zweifeln. Letztendlich sind die Ergebnisse des Bildungsdialoges des Ministerpräsidenten insgesamt ernüchternd“, so Susan Sziborra-Seidlitz, bildungspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion.
„Die Landeregierung scheint nicht zu erkennen, dass die Hauptursache des Lehrkräftemangels die fehlende Attraktivität des Lehrberufs in Sachsen-Anhalt ist. Es ist für mich völlig unverständlich, dass in Anbetracht dieser Tatsache die Landesregierung als Ergebnis ihres Bildungsdialoges dann die Verlängerung der Arbeitszeit von Lehrkräften um eine Stunde vorstellt. Wir brauchen Maßnahmen, die den Lehrberuf attraktiver machen, anstatt noch mehr Menschen durch weitere Überlastung aus dem Beruf zu vergraulen.
Es gehört zu den guten Zeichen des Bildungsdialogs, dass E13/A13 als Einstiegsgehalt kommt und dass die Gehälter der Grundschullehrkräfte ab dem Schuljahr 2023/2024 angehoben werden. Und es schmeichelt uns, dass die Koalitionsfraktionen weiterhin an unseren grünen Ideen aus der letzten Legislatur festhalten. Denn wir hatten bereits 2019 ein Stufenmodell für die Anhebung der Gehälter für Grundschullehrkräfte vorgestellt. Doch was damals noch eine sinnvolle Maßnahme war, ist beim heute anhaltenden Lehrkräftemangel, der akut auch die Grundschulen betrifft, viel zu spät. Wir werden deswegen weiterhin dafür kämpfen, dass das Einstiegsgehalt E13/A13 ab dem kommenden Schuljahr sofort auf E13/A13 angehoben wird,“ so Sziborra-Seidlitz.
„Positiv stimmt uns des Weiteren, dass die Landesregierung endlich eingesehen hat, dass das Lehramtsstudium an der Otto-von-Guericke-Universität gestärkt werden muss. Eine Erweiterung der Kombinationsmöglichkeiten hatten wir bereits im Dezemberplenum des letzten Jahres beantragt. Der Antrag wurde in den Ausschuss überwiesen. Wir freuen uns deswegen auf die positive Zustimmung der Landesregierung für die kommenden Verhandlungen.“