28.03.2025

Koalition lässt Kitas im Stich

Die Situation in den Kitas in Sachsen-Anhalt ist dramatisch: überlastete Fachkräfte, viel zu große Gruppen – Arbeitsbedingungen und die Kita-Qualität leiden.


Während die Herausforderungen täglich wachsen, verliert sich die Koalition in wolkigen Formulierungen und unverbindlichen Versprechen. Die grüne Bildungspolitikerin Susan Sziborra-Seidlitz bringt es im Landtag auf den Punkt:

„Sie stellen in Aussicht, die Personalsituation und damit die Bildungsqualität in den Kitas zu verbessern – aber konkrete Maßnahmen? Fehlanzeige. Wer ernsthaft etwas bewegen will, muss jetzt handeln. Und nicht erst in eineinhalb Jahren.“

Tatsächlich liegen die Chancen auf dem Tisch: Der Rückgang der Geburtenzahlen bietet die Möglichkeit, die Betreuungssituation zu verbessern – weniger Kinder pro Fachkraft, mehr Zeit, mehr Qualität. Auch die Koalition erwähnt die sogenannte Demographierendite. Doch sie bleibt bei der Nennung stehen: kein Konzept, kein Zeitplan, kein Geld.

„Inzwischen beraten Kommunen im ganzen Land, wie sie mit sinkenden Kinderzahlen umgehen sollen“, so Sziborra-Seidlitz weiter. „Doch anstatt diese Dynamik für eine echte Verbesserung zu nutzen, versteckt sich die Koalition hinter Prüfaufträgen. Das ist politisches Zögern auf dem Rücken der Familien.“

Besonders zynisch: Die Landesförderung wird mit Verzögerung gekürzt – die Kommunen stehen also noch nicht sofort unter finanziellem Druck. Genau jetzt wäre der Moment, um die Spielräume zu nutzen. Stattdessen werden die Probleme ausgesessen, bis sie sich in der nächsten Legislaturperiode erledigt haben. Eine politische Bankrotterklärung.

Wir fordern: sofortige Maßnahmen zur Stabilisierung der Personalsituation in Kitas, eine klare Strategie zur Nutzung der Demographierendite – und ein Ende unverbindlicher Ankündigungen.

„Wenn Sie nicht bereit sind, die Verantwortung zu übernehmen – wir sind es“, stellt Sziborra-Seidlitz klar.

Yves Rackwitz

Mitarbeiter für Presse und Kommunikation