„Leuna, Schkopau und Bitterfeld sind keine austauschbaren Punkte auf der Landkarte. Das sind Herzstücke unserer industriellen Wertschöpfung. Wer hier einen zentralen Akteur verlieren lässt, riskiert den industriellen Totalschaden für eine ganze Region“, warnt Meister.
Wir verlangen eine Verantwortungspartnerschaft von Bund, Ländern und Unternehmen. Statt Abbruchkanten brauche es Brücken in eine grüne Zukunft. Eine starke Chemieindustrie lebe nicht von fossiler Vergangenheit, sondern von Innovation, Kreislaufwirtschaft, Erneuerbaren und grünem Wasserstoff.
„Es reicht nicht, Transformation zu beschwören. Wir müssen sie machen. Mit verlässlichen Industriestrompreisen für Unternehmen, die ihre Prozesse umstellen. Mit einer Wasserstoffinfrastruktur, die Investitionen nach Sachsen-Anhalt zieht. Und mit klaren Regeln für Standortverantwortung. Wer jahrelang von Förderungen profitiert hat, darf sich nicht sang und klanglos zurückziehen“, betont Meister.
Kritik übt er am unkonkreten Alternativantrag der Regierungsfraktionen: „Was wir brauchen, ist Führung, nicht Floskeln. Wer im Chemiedreieck zusieht, wie ein Konzern das industrielle Gefüge zerschlägt, verspielt Vertrauen und Zukunft.“
Stattdessen setzen die Grünen auf das Konzept einer öffentlich flankierten Übergangsgesellschaft. Sie soll den Stoffverbund kurzfristig sichern, neue Investoren gewinnen und Zeit für einen geordneten Übergang schaffen. „Die Vorschläge der Gewerkschaft IGBCE liegen auf dem Tisch. Jetzt ist es Aufgabe der Politik, daraus Lösungen zu machen, statt Zuschauer eines Strukturbruchs zu sein“, so Meister.
„Die Chemieindustrie kann Motor einer klimaneutralen Wirtschaft werden. Aber dafür braucht es Mut, Klarheit und den Willen, Verantwortung zu übernehmen. Die Zeit des Zögerns ist vorbei“, so Meister abschließend.
