14.08.2024

Hitzeschutz für Sachsen-Anhalt - Landesregierung hat keinen Plan

Die Zahl der Sommer- und Hitzetage nimmt kontinuierlich zu, doch weder die Landesregierung noch die Kommunen sind ausreichend auf diese Herausforderung vorbereitet.


Unsere Fraktionsvorsitzende Cornelia Lüddemann hat zu diesem Thema eine Kleine Anfrage an die Landesregierung gestellt. Wir fordern konkrete Maßnahmen und eine stärkere Unterstützung der Kommunen durch das Land. 

Mit der Klimakrise werden Hitzetage in Sachsen-Anhalt zur neuen Normalität. Laut Prognosen des Landesumweltamts ist davon auszugehen, dass Temperaturen von 40°C und mehr in den kommenden Jahren häufiger auftreten werden. Besonders gefährdet sind dabei ältere Menschen, Kleinkinder und chronisch Kranke, die den extremen Temperaturen oft schutzlos ausgeliefert sind. Die Anzahl der Hitzewochen in Sachsen-Anhalt hat seit 2020 signifikant zugenommen. Allein im Jahr 2022 wurden in den besonders heißen Wochen durchschnittlich 8,26 Exzess-Sterbefälle pro 100.000 Einwohner verzeichnet. 

Dies zeigt die Dringlichkeit eines umfassenden Hitzeschutzkonzepts, um die Übersterblichkeit in Hitzewochen zu reduzieren. Cornelia Lüddemann fordert die Landesregierung auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und einen umfassenden Hitzeaktionsplan zu entwickeln. „Dieser Plan soll nicht nur auf dem Papier existieren, sondern durch konkrete Maßnahmen und Förderprogramme die Kommunen aktiv unterstützen.“ Es braucht wirksame Hitzeschutzpläne und Tatendrang durch das Land. Ein Fingerzeig von Kommunen auf das Land und andersherum hilft niemandem. „Ein erster Schritt in diese Richtung könnte ein Auftaktworkshop zur Sensibilisierung sein, bei dem gemeinsam mit dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung (MASI) sowie dem Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt (MWU) Maßnahmen erarbeitet werden“, zeigt Lüddemann als Lösungsansatz auf. 

Es ist unabdingbar, dass das Land die Kommunen bei der Erstellung und Umsetzung von Hitzeschutzplänen unterstützt. Nur so können vulnerable Gruppen ausreichend geschützt werden.

Yves Rackwitz

Mitarbeiter für Presse und Kommunikation