18.06.2025

Gefährliche Abfälle sollen vor Ort bleiben

Im heutigen Wirtschaftsausschuss des Landtages wurde zur Zukunft der Giftschlamm-Grube Brüchau durch das Landesamt für Geologie und Bergwesen (LAGB) mitgeteilt, dass keine Auskofferung, also Beseitigung, erfolgen wird, sondern eine Einkapselung vor Ort zugelassen werden soll.


Die Neptune Energy GmbH als Betreiberin der Anlage hatte die Suche nach sicheren Entsorgungswegen für die 27.000 Tonnen radioaktiv belasteter, quecksilberhaltiger Abfälle eingestellt.

Dorothea Frederking, regional zuständige Landtagsabgeordnete, hinterfragte den Plan, die bergbauliche Abfallentsorgungsanlage Brüchau nach den Maßstäben einer Deponieklasse III für gefährliche Sonderabfälle umzubauen.

Frederking betont: „Neu an dieser Variante ist, dass die Basisabdichtung zum Untergrund mehrschichtig mit Mineralien und nicht mit einer instabilen Kunststofffolie erfolgen soll. Als grüne Landtagsfraktion, die sich seit Jahren für die Auskofferung eingesetzt hat, nehmen wir diese neuen Entwicklungen zur Kenntnis. Wir werden prüfen, ob damit dauerhaft die Gefahren für die Menschen, das Grundwasser und den Boden ausgeschlossen werden. Letztendlich muss es um eine sichere Schließungsvariante ohne Gesundheitsgefahren und ohne Umweltbelastungen gehen.“

„Gut an einem transparenten Umgang mit der Situation in Brüchau ist, dass die Ausschusssitzung nun doch – wie von uns angeregt – öffentlich stattgefunden hat.“, so Frederking

„Das gefährliche Material vor Ort zu belassen, weil es nicht zu entsorgen ist, leuchtet nicht unmittelbar ein und kann die Sorgen der Anwohner*innen nicht entkräften. Deshalb dränge ich darauf, dass das LAGB sehr kurzfristig eine öffentliche Veranstaltung in Kalbe oder Kakerbeck durchführt, damit es die Fragen der betroffenen Bevölkerung beantworten kann und ihre Hinweise und Bedenken vor einer Unterschrift auf einem Zulassungsbescheid berücksichtigt.“

Yves Rackwitz

Mitarbeiter für Presse und Kommunikation