22.09.2022

Expertinnen und Experten empfehlen: Polizei auf‘s Fahrrad setzen!

In der heutigen Anhörung im Ausschuss für Inneres und Sport berichteten alle geladenen Sachverständigen über durchweg positive Erfahrungen mit Fahrradstaffeln bei der Polizei und empfahlen, Fahrradstaffeln auch in Sachsen-Anhalt zu etablieren, wie dies die grüne Landtagsfraktion bereits in ihrem Antrag fordert.

Das Innenministerium Niedersachsens und die Polizei Berlin berichteten, dass die Fahrradstaffeln bei der Polizei in Hannover, Braunschweig und Osnabrück und in verschiedenen Stadtteilen Berlins das Ansehen der Polizei und die Akzeptanz von Verkehrsregeln steigern konnten. Polizeibeamtinnen und -beamte auf dem Rad zu begegnen, erleichtert die Kommunikation und bietet einen Austausch auf „Augenhöhe“ an. Ihre Konzeption nimmt dabei ausdrücklich alle Verkehrsteilnehmende in den Fokus. Die Einsatzmöglichkeiten reichen dabei weit über den Straßenverkehr hinaus.

Der ADFC Sachsen-Anhalt empfahl auch aus Sicht der Radfahrenden in Magdeburg und Halle eine Fahrradstaffel. Der Städte- und Gemeindebund Sachsen-Anhalt betonte aus den bereits gemachten Erfahrungen der Städte Halle und Magdeburg die Notwendigkeit einer festen Organisationstruktur bei Fahrradstaffeln.

Valide Ergebnisse erbrachte auch die Evaluation der Fahrradstaffel in Berlin von der Unfallforschung der Versicherer (UDV). Sie zeigten auf, welche erheblichen Sicherheitsrisiken für nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmende im Straßenverkehr bestehen und wie hoch die Wirksamkeit der Fahrradstaffel für die Reduzierung von Verkehrsunfällen ist.

Sebastian Striegel, innenpolitischer Sprecher der grünen Landtagsfraktion, kommentiert: „Die Fahrradstaffel holt die Polizei raus aus dem Auto und bringt sie näher an die Menschen. Für die Beamtinnen und Beamten wird dabei ein zusätzliches Einsatzmittel erschlossen. Mit der Fahrradstaffel wird die Polizei zur wichtigen Akteurin in der Mobilitätswende, weil durch sie auch die Perspektive von Radfahrenden in die polizeiliche Kontrollpraxis einfließen kann.“ 

Yves Rackwitz

Mitarbeiter für Presse und Kommunikation