Umweltpolitiker Wolfgang Aldag macht in der Landtagsdebatte deutlich, dass ehrenamtliches Engagement allein nicht länger das Versagen der Politik ausgleichen kann. „Wir überlassen Menschen in Vereinen und Familien die Verantwortung für verletzte Tiere – ohne finanzielle oder strukturelle Rückendeckung. Das ist fahrlässig und respektlos gegenüber ihrer Leistung“, so Aldag.
Vor allem die staatlich benannten Wildtierabgabestellen, meist Zoos und Tierparks, sind zunehmend überfordert. Anforderungen, die zum Teil mit der BALAI Zertifizierung einhergehen, erschweren den Betrieb von Auffangstationen innerhalb der Zoos oder Tierparke. Kommunen, die notgedrungen einspringen, verfügen weder über die Mittel noch über die nötigen Strukturen. Das vorhandene Netz ist lückenhaft und vielerorts kaum handlungsfähig.
Dabei seien es nicht nur ländliche Regionen, die betroffen sind. Auch Städte müssen als Lebensraum für Wildtiere ernst genommen und tiergerecht gestaltet werden. Ansätze wie „Animal Aided Design“ zeigen, wie Artenschutz und Stadtplanung zusammengehen können, diese werden aber bislang kaum gefördert. Gleichzeitig leisten Projekte, wie der Einsatz von Wärmebilddrohnen bei der Rehkitzrettung, bereits konkrete Beiträge. Sie brauchen jedoch eine dauerhafte finanzielle Sicherung.
Aldag kritisierte außerdem den fehlenden politischen Ernst in Teilen der Landesregierung. Wer sich über die Bedrohung von Igeln lustig mache, dokumentiere nicht Stärke, sondern Ignoranz.
„Artenschutz ist kein Nebenprojekt. Er ist Ausdruck unserer Verantwortung für die Mitgeschöpfe und für die Menschen, die sich um sie kümmern.“
Wir fordern verlässliche Finanzierung, konkrete Leitlinien für tierfreundliche Kommunen und echte Unterstützung für ehrenamtliches Engagement. Nur so kann Wildtierschutz in Sachsen-Anhalt strukturell gesichert werden – und aus Einzelinitiativen wird ein solidarisches Netz gelebten Artenschutzes.

17.12.2025
EICHHÖRNCHEN, MÄUSEBUSSARD & CO.
Wir fordern mit dem Antrag „Kleine Wildtiere besser schützen“ eine grundlegende Stärkung des Wildtierschutzes in Sachsen-Anhalt.Yves Rackwitz
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