13.10.2022

Den Lehrberuf attraktiver gestalten

Die Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen setzt sich für mehr Maßnahmen im Kampf gegen den Lehrkräftemangel in Sachsen-Anhalt ein. Dafür hat sie in der heutigen Landtagssitzung einen Antrag eingebracht. 

„Die Landesregierung und die Koalitionsfraktionen zeigen bisher wenig Ambitionen, dem Lehrkräftemangel mit vollem Einsatz entgegenzutreten. Statt das Problem an der Wurzel anzupacken, kapitulieren sie vor der Situation mit Maßnahmen, wie Verkürzungen der Unterrichtsstunden oder einem Tag weniger Präsenzunterricht in der Woche. Der Kampf gegen den Lehrkräftemangel kann nur gelingen, wenn der Lehrberuf von Anfang an attraktiver gestaltet wird“, sagt Susan Sziborra-Seidlitz, bildungspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion.

„Lehrerinnen und Lehrer, die frisch ihre Ausbildung abgeschlossen haben, müssen von Beginn an in genau die Bereiche gelenkt und gebunden werden, in denen ein besonders großer Bedarf besteht. Das sind Mangelfächer, bestimmte Schulformen oder Schulen in den ländlichen Räumen. Auch Lehrkräfte mit besonderen Integrations- und Vielfaltskompetenzen werden an den Schulen dringend benötigt. Wir plädieren dafür, dass alle neu angestellten Lehrkräfte sowie Seiten- und Quereinsteigende, die sich für diese Bereiche entscheiden, für fünf Jahre Sonderzuschläge von zehn Prozent auf ihr Einstiegsgehalt erhalten“, erklärt Sziborra-Seidlitz.

„Daneben muss der Beruf auch für die Lehrkräfte attraktiver gestaltet werden, die schon jetzt im Dienst sind. Für diese fordern wir die Einführung von Arbeitszeitkonten, damit Überstunden flexibel angespart und genutzt werden können. Auch braucht es ein Budget für Vertretungslehrkräfte, welches den Schulen zur Verfügung gestellt wird.“

Sziborra-Seidlitz blickte auch auf die Debatte um die Einführung eines Einstiegsgehalts von E13/A13 für Grundschullehrkräfte. „Deren Benachteiligung muss ein Ende haben. Wir werden wieder dafür im Rahmen des Landeshaushalt kämpfen.“

Mathilde Lemesle

Referentin für Pressearbeit und politische Kommunikation