„Wir müssen die Lehrerinnen und Lehrer in Sachsen-Anhalt entlasten. Aufgrund des Lehrkräftemangels leisten Lehrerinnen und Lehrer ständig Überstunden, um die Unterrichtsversorgung zu gewährleisten. Das macht den Lehrberuf unattraktiv und ist ein Grund, warum junge Menschen sich gegen das Lehramtsstudium entscheiden. Deswegen müssen wir in Sachsen-Anhalt Arbeitszeitkonten für Lehrkräfte einführen“, fordert Susan Sziborra-Seidlitz, bildungspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion.
Bisher ist es geregelt, dass Lehrerinnen und Lehrer bis zu vier Überstunden freiwillig in der Woche leisten können, die dann vergütet oder abgebummelt werden. „In der Realität des Schullalltags reicht das jedoch nicht aus, denn viele Lehrkräfte müssen regelmäßig die festgeschriebene wöchentliche Arbeitszeit von 48 Stunden weit überschreiten. Arbeitszeitkonten würden den Lehrkräften das flexible Ansparen und Abbauen von Stunden ermöglichen. Gleichzeitig könnten sie dann selbstständig darüber entscheiden, wann und wie sie die Stunden als Freizeitausgleich nehmen“, erklärt Sziborra-Seidlitz.
„Arbeitszeitkonten reichen jedoch nicht aus, um die Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte nachhaltig zu verbessern. Auch die Bezahlung der Überstunden muss verbessert werden. Wir setzen uns dafür ein, dass alle Überstunden an Schulen mit mindestens dem regulären Stundensatz einer Unterrichtsstunde bezahlt werden, sofern die jeweilige Lehrerin oder der jeweilige Lehrer diese nicht langfristig in Freizeit umwandeln möchte. Ebenfalls muss angeordnete Mehrarbeit auf maximal zwei Unterrichtsstunden gedeckelt werden.“ Sziborra-Seidlitz kündigte an, mit der GEW über den Zehn-Punkte-Forderungskatalog in Austausch zu treten.