Frau Schmitz, Sie engagieren sich beim Technischen Hilfswerk (THW) in Merseburg. Wie kamen Sie dazu?
Freunde von mir engagierten sich bereits dort. Sie haben viel davon geschwärmt. Da bin ich einmal einfach aus Neugier mit ihnen mitgegangen. Das hat mir damals so gut gefallen, dass ich gleich dortgeblieben bin.
Was hat Ihnen so gut gefallen?
Ich finde, dass man den Ortsverband in Merseburg als eine große Familie betrachten kann. Das habe ich damals sofort bemerkt. Alle verstehen sich sehr gut. Wir können uns aufeinander verlassen, was auch notwendig ist, wenn man im Katastrophenschutz tätig ist.
Was machen Sie als Ortsjugendleiterin beim THW?
Neben der THW spezifischen Ausbildung der Jugendlichen im Bereich Katastrophenschutz, gibt es viele Aktivitäten, die nichts mit dem eigentlichen THW-Geschehen zu tun haben. Sie sind aber für die Stärkung der Gruppe und die Teambildung sehr wichtig. Beide Aspekte müssen in einem angemessenen Rahmen zusammengebracht werden, um ein Gleichgewicht zu schaffen. Das ist meine Aufgabe als Ortsjugendleiterin.
Mittlerweile sind Sie volljährig und können selbstständig eine Jugendgruppe leiten.
Genau, mit 16 habe ich die Grundausbildung gemacht. Das ist die Qualifikation, die man braucht, um als THW-Helfer gelten zu können und Ämter zu übernehmen. Dadurch war ich dazu berechtigt, mich Anfang 2018 zur Ortsjugendleiterin wählen zu lassen, nachdem ich bereits zwei Jahre lang als Jugendleiterin im Ortsverband tätig war. Allerdings muss man festhalten, dass man niemals eine solche Jugendgruppe
alleine leiten kann. Ich habe viel Unterstützung aus unserem Ortsverband, besonders, was die THW-technische Ausbildung betrifft.
Sie haben sich damit entschlossen, noch mehr Verantwortung zu übernehmen. Was war Ihre Motivation?
Ich war seit 2014 trotz meiner Grundausbildung in der Jugendgruppe und wir haben uns alle super verstanden. Ich wollte nicht einfach ausscheiden, weil ich volljährig wurde. Außerdem funktioniert die Gruppe ganz toll und ich wollte sichergehen, dass sie weitermachen können und sich als Gruppe weiterentwickeln. Ein Beispiel für diesen Prozess ist die Teilnahme an einem Jugendlager.
Was möchten Sie den Jugendlichen mitgeben, die sich im THW engagieren?
Ich sorge dafür, dass die Jugendlichen an das THW herangeführt werden. Denn wir wollen sie am Ende als aktive Helferinnen und Helfer übernehmen. Außerdem finde ich es für die persönliche Entwicklung eines Jugendlichen wichtig, früh soziale Verantwortung kennenzulernen. Im privaten Leben kann es immer vorkommen, dass man in eine Situation kommt, in der man sich nicht zu helfen weiß. In gewisser Weise wollen wir unseren Jugendlichen ein gewisses Gefühl des „Wissen was man tut“ vermitteln, damit sie keine Angst davor haben, Fehler zu machen, beispielsweise bei Erste-Hilfe-Maßnahmen.